Wer denkt, Miss-Wahlen seien eine Erfindung der Neuzeit, der irrt. Bereits 1909 wurde in Deutschland zum ersten mal die Schönste gewählt, die erste Miss Germany kürte man 1927. Ein Jahr später wurde Lotti Stöter, die damals noch Prestien hieß, Miss Schwerin. Die heute 100-Jährige kam eher zufällig zu der Ehre – sie musste vor Ort als Gast regelrecht überredet werden, an dem Wettbewerb teilzunehmen.
Heute würde dies so kurzfristig nicht mehr funktionieren, denn die teilnehmenden Damen müssen sich in verschiedensten Outfits präsentieren, unter anderem im Badeanzug. Das war damals noch nicht denkbar: Die junge Frau stellte sich im hellblauen, ärmellosen Satinkleid der Konkurrenz – und gewann. Dass sie das eindrucksvolle Kleidungsstück trug lag am weiteren Programm des Tages: Es waren unter anderem "Gesangdarbietungen von Mitgliedern des Staatstheaters" angekündigt, eine Aufführung für die die damals 19-Jährige sich schick gemacht hatte.
So leicht haben es heutige Miss-Wahl-Teilnehmerinnen nicht mehr. Sie müssen nicht nur im Abendkleid gut aussehen, sondern auch eine erstklassige Bikini-Figur vorweisen können. Wie sich die Zeiten doch ändern...
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